Stadt hofft auf Zugangs-Erleichterungen für Tempo 30-ZonenBeeder Bürger sammelten 320 Unterschriften für Verkehrsberuhigung06.07.2021Mit einer Unterschriftensammlung haben die Beeder Bürgerinitiative um Christoph Ecker und Mirco Schmitt, und Ortsvertrauensfrau Kathrin Lauer (Bündnis 90/Die Grünen) ihrer Forderung nach einer Tempo 30-Zone und einem LKW-Verbot für die Pirminiusstraße Nachdruck verliehen. Aus ihrer Sicht mahlen die Verwaltungsmühlen zu langsam. Seit der Bürgerversammlung im Januar 2020 sei nichts geschehen. Damals hatten die genannten Beschwerdeführer aufgrund von hohen Geschwindigkeiten und Lärmbelastungen eine Liste von möglichen Beruhigungs- und Sicherungsmaßnahmen an Bürgermeister Michael Forster (CDU) übergeben und ihn zur Umsetzung aufgefordert. Um Bewegung in die Sache hineinzubringen übergaben Ecker, Schmitt und Lauer nun am Rathaus eine Liste mit 320 Unterschriften von Beeder Bürgern, die die Forderung der Bürgerinitiative unterstützen. „Der Eifer ist ungebrochen. Wir wollen nach wie vor Tempo 30. Der BUND fordert das inzwischen für alle Kommunen, in Kirkel gibt es sogar ein Modellprojekt. Wir möchten Sie bitten, das auch für die Chlodwigstraße, den Sandweg und am neuen Schulhaus zu klären“, erweiterte Kathrin Lauer das von Christoph Ecker für die Pirminiusstraße geforderte Sicherheitsprogramm. Ecker selbst erklärte: „Wir vertreten fast 500 Menschen die alle dafür sind, dass eine Tempo 30-Zone eingerichtet wird und dass die Einfahrsituation in die Pirminiusstraße entschärft wird.“ Ecker rechnete der Verwaltung positiv an, dass man in Kontakt geblieben sei, dass ein LKW-Schild und eine Geschwindigkeitsmesstafel aufgestellt worden waren. Die grundlegenden Forderungen sieht er indes nicht erfüllt. Forster, der die Unterschriftenliste persönlich entgegennahm, erklärte: „Wir haben umgesetzt was wir umsetzen konnten. Die LKW-Beschilderung ist erfolgt, und wir haben bei der Fachhochschule Kaiserslautern im Rahmen einer Abschlussarbeit ein Konzept in Auftrag gegeben. Diese Arbeit ist zwar gemacht worden, wird aber nicht herausgegeben, weil die Ergebnisse nicht so verwertbar sind, wie wir uns das wünschen.“ Forster stellte zwar in Aussicht, dass die Stadt die Nebenstraßen auf 30 km/h setzen werde, machte aber deutlich, dass das bei der Pirminiusstraße ohne starke bauliche Umbaumaßnahmen nicht möglich sei, weil es sich um eine Sammelstraße handele. Dem widersprach Mirco Schmitt aus der Bürgerinitiative vehement: „Das ist aus fachtechnischer Sicht nicht korrekt. Es ist eine reine Wohnstraße mit Mischgebiet. Sie haben einfach kein Interesse daran, daraus eine verkehrsberuhigte Straße zu machen. Die Stadtverwaltung müsste mal aktiv werden.“ Forster begegnete dem Vorwurf sachlich: „Die Fachleute, die wir im Haus haben, sagen mir, das können wir aufgrund der gesetzlichen Grundlage nicht.“ „Das ist sehr wohl aufgrund der Straßenverkehrsordnung möglich. Sie stellen sich einfach nur quer. Sind sie sicher, dass Sie die richtigen Fachleute im Haus haben?“, konterte Schmitt und verwies auf eine aus Lärmschutzgründen in Brebach-Fechingen als 30er Zone ausgewiesene vielbefahrene Landesstraße. Das eben ist die Stoßrichtung der Bürgerinitiative. Ecker versicherte: „Mit dem Lärm sind wir aufgrund der Menge des LKW-Verkehrs fast beim Doppelten der zulässigen Belastungswerte.“ Er machte deshalb den Vorschlag, mit einer versuchsweisen 30 km/h-Ausweisung zu sehen, ob es über diesen Weg funktioniere. Geringerer Lärm durch geringere Geschwindigkeit also. Zudem schlug die Bürgerinitiative vor, den sehr breiten Fahrbahnbereich an der Einmündung in die Blieskasteler Straße mit Parkstreifen zu verschmälern und zu entschärfen. Die Stadt jedenfalls will am Ball bleiben, um zu prüfen, was gesetzlich möglich sei. Auf Nachfrage unserer Redaktion erläuterte Michael Banowitz (Baubehörde): „Eine der Voraussetzungen ist die, dass es keine Vorfahrtsstraße sein darf. Wir müssten also die komplette Situation ändern und die Vorfahrt unterordnen.“ Mit dem Verkehrsministerium habe es bereits ein Gespräch gegeben. Dort sei aber deutlich gemacht worden, dass dies nur durch bauliche Veränderungen möglich wäre, wegen der Breite und Länge und des geraden Verlaufes der Pirminiusstraße. Man müsse also die ursprünglich als Westtangente für den Umgehungsverkehr vorgesehene Straße verengen. Das könne auch Konsequenzen für die Anwohner haben. Insgesamt ist die Stadtverwaltung auch zurückhaltend, weil es aktuell keine verlässlichen Verkehrsdaten gibt. Die aber sind aus Sicht der Stadtverwaltung zwingend, denn der Verkehr an und für sich würde nicht weniger. Es gebe nicht zwangsläufig weniger Fahrzeuge, wenn man eine bestimmte Maßnahme umsetze. Es komme lediglich zu Verdrängungen. Deshalb brauche man verlässliche Zahlen. Was Forster aber hoffen lässt: „In vielen Städten gibt es ja den Wunsch nach Geschwindigkeitsreduktionen. Der Bund will die Voraussetzungen erleichtern. Wir werden das weiter verfolgen.“ zur ÜbersichtSie möchten eine Werbeanzeige schalten?Rufen Sie uns gerne unter +49 (0) 68 41 / 61 40 5 an oder nutzen Sie unser Kontaktformular.BagatelleDie Homburger StadtzeitungSeit Oktober 2019 bieten wir Ihnen auch an, die Bagatelle online zu lesen. Klicken Sie einfach auf den unten stehenden Link, um dann kostenfrei die Bagatelle als PDF lesen zu können. Um künftig noch schneller und aktueller zu sein, werden wir auch online für Sie noch präsenter sein. Viel Spaß wünscht Ihnen das Team der Homburger Stadtzeitung! Online-Ausgabe
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