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Rock Open-Air 2024 in Homburg

SaD Metallica Tribute gastierte auf dem Christian-Weber-Platz

09.09.2024

  • Das begeisterte Publikum von
  • Beim Konzert
  • Die Szenerie bei

Hatte die vier Tage stehende Bühne in der Talstraße zum saarländischen Feiertag "Maria Himmelfahrt" ihre Eröffnung mit einem ökumenischen Gottesdienst mit Gospel-Band und Kräutersegnung erfahren, durfte sie die beiden folgenden Tage für die Generalprobe und das dann eigentliche Klassik Open-Air herhalten. 

Am Sonntagabend des 18. Augusts wurde sie dann am vierten Tag regelrecht erschüttert von den rockigen Klängen der Metallica Tribute Band "SaD Metallica". Ausrichter auch hier: Die Homburger Kulturgesellschaft. Im Grunde hätte man ja auf den ersten Anschein nicht vermutet, dass Mattia Montin, der Sänger und Frontman von SaD, Italiener ist - bis er dann mit leichtem Akzent immer wieder das Homburger Publikum anfeuerte: "I can´t hear you Homburg!" Zum einen ähnelt Mattia dem Metallica-Sänger James Hetfield sehr und zum anderen sang er auch (fast) wie das Original. Auch beim Probehören auf YouTube fällt es einem kaum auf, besonders nicht, wenn man die Augen schließt und nur zuhört, denn die Männer von SaD Metallica (Bassist Matteo Bertoldi, Gitarrist Eddie Thespot, Drummer Ronnie Battizocco) sind am Original verdammt nah dran! Kein Wunder also, dass sich die Combo einer enormen Beliebtheit erfreute. Laut Presse wurde die Band im Jahr 2007 von "ZONAMETALLICA", einem offiziellen Metallica Fan Club, zur besten Metallica Tribute-Band gekürt. Im Jahr darauf folgte dann ihr Ritterschlag, als sie vom US-amerikanischen Metallica-Fanclub "METCLUB" offiziell anerkannt und autorisiert wurde. Und wer SaD Metallica einmal live erlebt hat, der weiß warum. Mittlerweile hat die Band annähernd 1.000 Shows hinter sich! In Italien, Deutschland, der Schweiz, in Frankreich, Belgien, Spanien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Kroatien, Albanien und vielen anderen Ländern mehr gaben sie schon ihre Show zum Besten. Der Eintrittskartenpreis in Homburg lag bei fairen 25 Euro und für sein Geld bekam der willige Heavy-Metall-Fan auch etwas geboten. Zum Vergleich: Es gab im Mai in München Metallicakarten ab ca. 80 Euro aufwärts. SaD Metallica präsentierte dem Fan-Publikum auf dem Christian-Weber-Platz natürlich durchweg bekannte Songs, darunter auch: Blackened, Sad But True, For Whom The Bell Tolls, Seek and Destroy, The Memory Remains, Master Of Puppets, Nothing Else Matters und natürlich "One". Bei dem Gassenhauer "Whisky in the Jar", den einst Metallica selbst coverte, sang vermutlich das gesamte Publikum lautstark mit. Mit ihrer rockig-fetzigen Art heimsten sich die vier Bandmitglieder hunderte von "Finger-Gabeln" ein. Fingergabel? Ja, das ist ein allseits bekannter Gruß in der Heavy-Szene. Mattia Monti hätte ihn als Italiener vielleicht "mano cortuna" genannt (ital.: gehörnte Hand), und auf Wacken sagen sie dazu einfach nur "Pommesgabel". Gaaanz früher war es mal ein ganz ganz böser Satans- oder Teufelsgruß. Heute ist das aber unter den Metallern so wie bei anderen ein Händeschütteln. SaD Metallica Tribute und ihre Liedkunst wurden jedenfalls von ihren Gästen frenetisch gefeiert. Das allseits bekannte Klischée "Headbangen und Bier trinken" ist gar keins! Das haben die knapp 300 Heavy-Metal-Fans an diesem rockigen Abend einmal mehr bewiesen. Und weil "Heavy Metal rules" gab es auch gewohnt unter den Anwesenden keinerlei Streitigkeiten, Zoff oder Ähnliches (genauso wie auch beim Klassikkonzert). Die allermeisten Metaller sehen eben hart aus, sind aber zumeist rundum liebenswürdige Zeitgenossen, die auch nur ihre Musik genießen wollen. Das Konzert fing um 20:00 Uhr an und die Band spielte durchgehend ohne Pause bis 22:00 Uhr. 

Sollte kommendes Jahr das 15. Klassik Open-Air stattfinden - wovon definitiv auszugehen ist - dürfen wir gespannt sein, welches Bandhighlight im Kontrast zur Klassik dann auf uns warten wird. Die Bagatelle ist jedenfalls sehr erpicht darauf, die kommenden Kulturveranstaltungen zu besuchen, um darüber berichten zu können, denn ohne Musikkunst wäre es doch sehr still.

Text: Chris Ehrlich



Bilder: Chris Ehrlich
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