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Laternenzauber und ein großes Feuer

Homburger St.Martinsumzug war ein voller Erfolg

11.12.2023

  • Vor dem Oh!lio / Vin!Oh gab es leckeren Glühwein, Kinderpunsch, Rostwürste und Homburger
  • Das Martinfeuer brannte lichterloh in sicherem Abstand zu den teilnehmenden Kindern und Familien
  • Hier kommt Sankt Martin auf seinem Pferd daher

Am 10. November luden die Homburger Kulturgesellschaft gGmbH und die Kreisstadt Homburg Familien und Kinder herzlich zum St. Martinsumzug ein. Los ging es um Punkt 17.00 Uhr. 

Die Feuerwehr Homburg entzündete mit Gasbrenner ausgerüstet den riesigen Holzscheite-Haufen, der zu diesem Zweck auf dem Homburger Marktplatz aufgestapelt war. Weiträumig darum herum wurde der Platz mit einem Absperrband versehen, damit die Besucher auch den nötigen Sicherheitsabstand zu dem Riesenfeuer einhielten, denn der Wind wehte sehr stark. Das Entzünden dauerte schon eine gute Weile und in der Zwischenzeit war auch Sankt Martin, natürlich als römischer Offizier zu Pferd, angekommen. Als dann der Laternenzug zu marschieren begann, folgten die vielen Familien mit ihren Laternen tragenden Kindern dem Reiter. Dazwischen liefen die guten Leute der Malteser Ortsgruppe Homburg mit, denn sicher ist sicher. Der Tross lief also vom historischen Marktplatz aus an der Kirche vorbei die St.Michael-Straße hinunter. Geplant war der Umzug im Vorfeld laut der Veranstalter durch die Talstraße bis hin zur Fruchthallstraße, diese hinauf und über die Karlsbergstraße wieder zurück zum Marktplatz. Es wurde jedoch gleich in die Eisenbahnstraße (Fußgängerzone) eingebogen und somit der Weg verkürzt. Diese Entscheidung war ziemlich vorausschauend und wohl dem abendlich prognostizierten und auch schon aufziehenden Unwetter geschuldet - aber dazu später mehr. Nach dem Festzug der Kinder mit ihren bunten Laternen und den teilnehmenden Erwachsenen erreichte die große Gruppe den Marktplatz als es schon relativ dunkel war. Die Teilnehmenden reihten sich hinter der Abzäunung der Feuerwehr Reihe um Reihe wohlgesittet. In der Mitte brannte das große Feuer lichterloh und versorgte seine Marktplatzgäste trotz gebührendem Abstand mit einer wohlig-spürbaren Wärme. Apropos Versorgung: Vor dem Oh!lio und dem Vin!Oh war ein Essensstand aufgebaut und man verkaufte leckeren Glühwein, Kinderpunsch, Rostwürste und die sog. “Homburger”. Kurz nach der Wiederkehr zum Marktplatz wurde von der kleinen Bühne aus die Geschichte von Sankt Martin erzählt und hierzu ein kleines Schauspiel auf dem Marktplatz gezeigt. Am Brunnen saß ein als Bettler verkleideter Junge und nahm vom Retter Sankt Martin (gespielt von einer jungen Dame) vom Pferd aus den berühmten geteilten Mantel in Empfang. Nach diesem kurzen Intermezzo begann auf der Bühne der Musikverein Reiskirchen zu spielen. Es erklang das Lied „Sankt Martin ritt durch Schnee und Wind“ und viele Menschen auf dem Marktplatz sangen traditionellerweise mit. Danach wurden an die Kinder süße Zuckerbrezeln verteilt, was nahtlos in den einsetzenden heftigen Regenschauer überging, der ja für den Abend angekündigt war. Dies hatte dann auch zur Folge, dass sich die Veranstaltung schleunigst auflöste, weil viele sozusagen die Flucht ergriffen, um sich auf trockeneres Terrain zu begeben. Im Gespräch mit den viele Familien konnte man zweierlei feststellen: Erstens war es ein Riesenglück, dass das Wetter eine gute Stunde lang noch mitgespielt hatte (darüber war man sich einig) – und zweitens, dass es leider nicht so viele Teilnehmende wie in den vergangenen Jahren waren, was aber wohl auch dem fiesen Wetter geschuldet war. Dennoch eine schöne, für die Kinder überaus wichtige, weil gesellschaftlich traditionsreiche, Aktion. Übrigens: Der Laternenumzugsbrauch geht auf den Heiligen Martin zurück. Eine Legende besagt ja, dass der Heilige Martin von Tours im 4. Jahrhundert einem Bettler die Hälfte seines Mantels gab, um diesen vor dem Kältetod zu bewahren. Aufgrund dieser Geste der Nächstenliebe sollte er das Amt des Bischofs antreten, tat es aber nicht, weil er sich der Aufgabe nicht gewachsen fühlte. Er versteckte sich stattdessen in einem Gänsestall, aus dem er jedoch von den Bauern vertrieben wurde, weil man ihn für einen Gänsedieb hielt! Auf seiner Flucht begegnete er denen, die ihn zum Bischof machen wollten und stimmte dem Amt schließlich doch zu. Auf dem Weg zurück zu seinem Haus wurde er dann von einem Fackelzug begleitet. Aus diesem Grund ziehen Kinder am 11. November mit ihren Laternen los, um den „Sankt-Martins-Umzug“ zu begehen. In evangelischen Regionen jedoch “läuft man Laterne”, um Martin Luther Respekt zu zollen. Dieser hatte nämlich am 10. November 1483 Geburtstag. 



Bilder: Chris Ehrlich
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