Kinder lernen Gefühle auszudrückenGruppenangebot für Kinder getrennter Eltern10.12.2024Das Gruppenangebot für Kinder getrennter Eltern wird nun schon zum sechsten Mal von der Psychologischen Beratungsstelle des Saarpfalz-Kreises angeboten. Das präventiv ausgerichtete Programm umfasst insgesamt 15 wöchentliche Treffen. Es soll Kindern, die von der Trennung ihrer Eltern betroffen sind, helfen, die damit einhergehenden Veränderungen und Belastungen in der Familie zu bewältigen. Ein wesentliches Ziel ist, dass die Kinder lernen, ihre Gefühle besser zu verstehen und ihnen Ausdruck zu verleihen. Sie erleben in der Gruppe, dass sie mit ihren Erfahrungen nicht alleine sind, was entlastend wirkt und gegenseitige Unterstützung möglich macht. Geleitet wird die Gruppe von der Diplom-Psychologin Elke Desgranges und dem Diplom-Sozialarbeiter Christian Eckhardt-Schug. Die Stimmung im Raum ist ausgelassen, als die acht Kinder mit Stiften und Scheren hantierend Pappteller in Gefühlsmasken verwandeln. Es entstehen unterschiedlichste Gesichter auf dem Karton. Nur noch die Augen ausschneiden und Gummibänder an die Masken und schon kann der Diplom-Sozialarbeiter Christian Eckhardt-Schug, einer der beiden Gruppenleiter, den Kindern die nächste Aufgabe stellen: ein Kind soll versuchen, das auf seiner Maske gezeigte Gefühl auch mit seiner Körperhaltung darzustellen. Errät ein anderes Kind das dargestellte Gefühl richtig, ist es als nächstes an der Reihe, seine Gefühlsmaske anhand der Körpersprache zu präsentieren. Nacheinander haben nun die Kinder im Alter zwischen 9 und 12 Jahren ihren Auftritt. Hinter dem Schutz der Maske fällt es ihnen leichter, unterschiedliche Gefühle körperlich auszudrücken: Freude, Wut, Trauer, Ärger, Heimweh, Eifersucht. In der anschließenden Diskussion stellen die Kinder fest, dass manche Gefühle nicht eindeutig erkennbar sind. Die Diplom-Psychologin Elke Desgranges erklärt ihnen, wie wichtig es in solchen Fällen ist, über Gefühle zu sprechen. Eltern machen sich häufig Sorgen, wenn ihre Kinder nach der Trennung traurig wirken, schulische Leistungen nachlassen oder aggressives Verhalten auftritt. In Vorträgen für Eltern, zum Beispiel im Rahmen von Elternabenden in Kitas oder Schulen, klären Mitarbeiterinnen und Mitarbeite der Beratungsstelle darüber auf, welche Reaktionen nach einer Trennung für welche Altersgruppe typisch sind und wie Eltern ihre Kinder in dieser schwierigen Zeit unterstützen können. Sind Eltern sehr unsicher, wie sie das Verhalten ihres Kindes einschätzen sollen, kann in einer Einzelberatung mit ihnen und dem Kind geklärt werden, welcher Unterstützungsbedarf genau besteht. Wenn Konflikte der Eltern auch nach einer Trennung andauern, die Kinder möglicherweise sogar in diese einbezogen sind, besteht ein erhebliches Risiko, dass sie durch die große Belastung seelische Probleme oder Verhaltensauffälligkeiten entwickeln. Daher gehören zur Angebotspalette der Beratungsstelle auch die Elternberatung sowie die Mediation. Letztere hat das Ziel, bei Streitigkeiten zwischen den Eltern, z.B. um die Besuchsregelung, zu vermitteln und einvernehmliche Lösungen zu erarbeiten. In hochstrittigen Fällen können Umgangskontakte auch in der Beratungsstelle stattfinden und von einem Berater begleitet werden. Neben den Angeboten rund um das Thema „Trennung und Scheidung“ erhalten Familien in der Psychologischen Beratungsstelle des Saarpfalz-Kreises Beratung zu folgenden Themen: Erziehungs- und Entwicklungsfragen, Kindergarten- und Schulprobleme, Konflikte in der Familie, Ablösungskonflikte in der Pubertät, Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen. „Dieses Angebot gerade für Kinder ist eines von vielen weiteren Beratungsangeboten des Saarpfalz-Kreises für interessierte und betroffene Bürgerinnen und Bürger. Die frühzeitige und kompetente Beratung hilft den Betroffenen unmittelbar, besser mit stark belastenden Situationen zurecht zu kommen. Dass durch solche präventiven Maßnahmen negative Spätfolgen vermieden werden können, ist ein weiterer, erwünschter Effekt“, betont Landrat Dr. Theophil Gallo. Die Beratung ist vertraulich, die Berater unterliegen der Schweigepflicht. Alle Unterstützungsangebote sind kostenlos und nicht an Überweisungen gebunden. Interessierte können persönlich, telefonisch oder per Email Kontakt aufnehmen bei der Psychologischen Beratungsstelle des Saarpfalz-Kreises, Am Forum 3, Homburg, Tel. 06841/104-8085, Fax: 104-7223, E-Mail: psych-beratungsstelle@saarpfalz-kreis.de © Saarpfalt-Kreis zur ÜbersichtSie möchten eine Werbeanzeige schalten?Rufen Sie uns gerne unter +49 (0) 68 41 / 61 40 5 an oder nutzen Sie unser Kontaktformular.BagatelleDie Homburger StadtzeitungSeit Oktober 2019 bieten wir Ihnen auch an, die Bagatelle online zu lesen. 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