GesundheitsbeitragZucker & Alternativen Teil I09.03.2023Dass Zucker unserem Körper schaden kann und sogar ein suchtpotenzial in sich trägt, ist inzwischen hinreichend bekannt. Doch ist er wirklich so schädlich und wenn ja, welche Alternativen sollten wir wählen? Zunächst ist es wichtig zu wissen, dass Zucker nicht gleich Zucker ist, sondern in vielen verschiedenen Formen erscheint, von denen einige in Ordnung andere aber weniger gut bzw. sogar schädlich sind. Das, was wir umgangssprachlich als Zucker bezeichnen, ist Saccharose und wird auch Haushaltszucker genannt. Ganz grob betrachtet, lassen sich vier verschiedene Zuckerarten unterscheiden: Haushaltszucker, zu dem auch Rohr- und Rübenzucker gehören (Saccharose), Traubenzucker (Glukose), Fruchtzucker (Fruktose) und Milchzucker (Laktose). Darüber hinaus gibt es dann noch Palmzucker, Malzzucker, Invertzucker und viele weitere Sorten. Allen gemeinsam ist, dass sie Kohlenhydrate sind. Kohlenhydrate ist sozusagen der Sammelbegriff für alle Zucker- und Stärkearten. Je nachdem, wie ein Zucker chemisch zusammengesetzt ist, unterscheidet man dann noch zwischen Einfach-, Zweifach- und Vielfachzucker, wobei mit dem oben bereits genannten umgangssprachlichen Zucker nur die ersten beiden Gruppen gemeint sind. Saccharose enthält so gut wie keine Vitamine und Mineralstoffe, dafür aber jede Menge „leere“ Energie; um genau zu sein sind es 4 kcal/g. Warum die meisten von uns dem Zucker aber trotzdem so sehr verfallen sind, und ihn lieben, lässt sich wie folgt erklären: Lange vor der Industrialisierung hatten unsere Vorfahren nur das zu essen, was sie in der Natur finden konnten. Süß schmeckende Lebensmittel waren, zumindest in unseren Breitengraden, äußerst selten und auch nur während der warmen Sommermonate zu finden. Auch die Auswahl war eher gering und beschränkte sich lediglich auf einige Obstsorten, sowie Beerenfrüchte und in seltenen Fällen Honig. Während sich bitter schmeckende Dinge häufig als ungenießbar oder sogar giftig herausstellten, galt dies für süße Nahrungsmittel nur selten wodurch im Laufe der Evolution eine positive Assoziation mit süßem Geschmack entstand. Da auch die Muttermilch süßlich schmeckt und wir damit, neben dem nahrhaften Charakter, auch Geborgenheit und Schutz verbinden, entstanden immer stärkere positive Verknüpfungen mit Süße, die sich bis heute durchgesetzt haben. Am gelegentlichen Konsum von zuckerhaltigen Nahrungsmitteln ist insofern also nichts auszusetzen, problematisch ist allerdings, dass unsere Gesellschaft an einem Punkt angekommen ist, an dem immer größeren Mengen Zucker verzehrt werden, während wir uns gleichzeitig immer weniger bewegen, sodass der Körper keine Möglichkeit hat, die zugeführte Energie sinnvoll zu verwerten. Daraus entstanden sind Zivilisationskrankheiten wie Diabetes und Adipositas, die heute große Teile der (westlichen) Bevölkerung betreffen. Aber die Auswirkungen von zu hohem Zuckerkonsum zeigen sich auch in anderer Form. Karies, Darmprobleme, unerklärliche Müdigkeit und Antriebslosigkeit, Konzentrationsschwäche, Pilzbefall, Angstzustände und sogar Depressionen können die Folge von zu hohem Zuckerkonsum sein. Es lohnt sich also, einmal einen Blick auf die eigene Ernährung zu werfen, ehrlich mit sich zu sein und sich zu fragen, ob es nicht sinnvoll sein könnte, doch noch die ein oder andere Veränderung an der Nahrungszusammenstellung vorzunehmen. Vor allem versteckter Zucker kann unseren Konsum ungewollt in die Höhe treiben, ohne, dass wir es bewusst wahrnehmen. Hier können zwei einfache Tipps helfen, einen besseren Durchblick zu bekommen: So wenig verarbeitete Produkte wie möglich kaufen und wieder mehr selbst zubereiten. Das Internet ist voll mit Rezepten und Anleitungen und wer einmal damit begonnen hat, wird feststellen, dass selbst Kochen nicht nur Spaß machen kann, sondern häufig auch noch besser schmeckt. Des Weiteren sollten wir uns mit den Zutatenlisten befassen, die auf fast allen Lebensmitteln im Supermarkt zu finden sind. Produkte wie Fertigsaucen, Fruchtjoghurt oder Müslis enthalten oft große Mengen an Zucker, den es eigentlich gar nicht bräuchte. Da Zucker so viele Namen hat, ist es außerdem auch schwierig festzustellen, wo er sich überall versteckt. Begriffe wie Dextrose, Fruktose, Gerstenmalz, Glukose, Maltodextrin, Maltose, Maissirup, Extrakte, Raffinose, Sirup, Traubensüße usw. deuten aber immer darauf hin, dass das Produkt Zucker enthält. Wer sich eine Weile mit den Zutaten auseinandergesetzt hat, wird schnell lernen, welchen Lebensmitteln extra Zucker zugesetzt wurde, sodass es mit der Zeit immer einfacher wird, die richtigen Lebensmittel für sich zu finden. Zur Orientierung kann es hilfreich sein, eine Liste oder ein Foto auf dem Smartphone mit allen Zuckerarten mit sich zu führen, auf die man bei Bedarf einen kurzen Blick werfen kann. Eine solche Liste, sowie viele weitere Informationen und Rezepte für eine Zuckerfreie Ernährung findet man zum Beispiel auf der Website von Zuckerfrei-Expertin Anja Giersberg unter der Rubrik „Rezepte & Tipps“. Es lohnt sich, dort einmal vorbeizuschauen! Im zweiten Teil dieser Reihe werden wir darüber berichten, welche Alternativen zum Zucker es gibt. Wir werden außerdem erörtern, was der Unterschied zwischen Zuckerersatz- und Zuckeraustauschstoffen ist, ob diese wirklich gesünder sind und welche dieser Produkte wir lieber nicht konsumieren sollten. Bleiben Sie also gespannt und schauen Sie gerne einmal in den eigenen Vorratsschrank, vielleicht findet sich dort auch die eine oder andere Zuckeralternative. zur ÜbersichtSie möchten eine Werbeanzeige schalten?Rufen Sie uns gerne unter +49 (0) 68 41 / 61 40 5 an oder nutzen Sie unser Kontaktformular.BagatelleDie Homburger StadtzeitungSeit Oktober 2019 bieten wir Ihnen auch an, die Bagatelle online zu lesen. 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