Gemeinschaftsschule Neue SandrennbahnMitmachzirkus “ZappZarap” gastierte im Rahmen einer Projektwoche11.02.2024Die Kinder hatten davor gemeinsam mit Lehrer:innen, Eltern, Helfer:innen und dem pädagogischen “Circus ZappZarap” im Zeitraum vom 15. bis 18. Januar aus insgesamt 11 verschiedenen Genres der schillernden Welt des Zirkus ihre Präsentation eingeübt. Zu sehen bekam man zum Beispiel: Spektakuläre Akrobatik auf Leitern, Fakire auf dem Nagelbrett und in Scherben, Balance-Akte (mitunter auch auf riesigen Kugeln), sensationelle Choreografien mit Hula-Hoop-Reifen sowie Flow Arts, Pois und natürlich zirkusübliche Jonglagevorführungen. Quatsch machende Clowns und Zauberer rundeten die Veranstaltungen ab. Im Interview mit Direktor Thorsten Podevin bekam die bagatelle Folgendes geschildert: “Zustande gekommen ist unsere Zirkusprojekt-Woche im Rahmen des Programms "Aufholen nach Corona", ausgehend vom Saarländischen Bildungsministerium. Hierbei geht es schwerpunktmäßig um die Rückbindung der Kinder an die Schule, um sie nach den vergangenen Jahren quasi wieder zu resozialisieren. Gerade im 5-er und 6-er Bereich ist die Sandrennbahn ja sehr breit aufgestellt, denn wir bedienen bei uns bis zu 14 Grundschulen des Landkreises, die folglich auch mit unterschiedlichen Grundvoraussetzungen hier bei uns ankommen. Das ist schon eine Herausforderung an die Schule und ihren Lehrkörper.” Er lacht. “Es kam nach Corona die Idee dieses Zirkusprojektes auf, das auch schon sehr gut an anderen Schulen funktioniert hat und es wurde kurzerhand beim Ministerium beantragt. Überraschenderweise wurde dies relativ zügig genehmigt und es ging dann darum, das Projekt innerhalb weniger Wochen aus dem Boden zu stampfen”, führte Direktor Podevin weiter aus. Sein Dank ergehe hiermit auch nochmals an das tolle Team vom Circus ZappZarap um den Zirkuspädagogen Martin Pittasch, sowie an alle Helferinnen und Helfer, die teilnehmenden Eltern und alle Unterstützenden, ohne die es nicht möglich gewesen wäre, eine so große Veranstaltung zu realisieren! Des Weiteren sagt er: “Es galt dann schleunigst allerlei Genehmigungen seitens des Landkreises in Bezug auf eine so große Veranstaltung in unserer Turnhalle in der Cranachstraße einzuholen, was sich als gar nicht so einfach gestaltete… Es war die allererste Veranstaltung dieser Art überhaupt, die hier in der Sandrennbahnschule "indoor" stattfand.” Die Veranstaltung verlief eine Woche vor der Halbjahreszeugnisvergabe. Gewünscht hätte sich die Lehererbelegschaft die Terminierung der Veranstaltung natürlich genau auf das Ende des Schulhalbjahres, sagte zum Beispiel Kristina Radke – ihres Zeichens Sport-, Chemie- und Biologielehrerin an der Sandrennbahnschule. Dies war jedoch leider nicht möglich, da der Cirkus ZappZarap einen gut getakteten Tourplan durch die Republik zu erfüllen hat; da kommt es eben wie es kommt in Bezug auf die Terminvergabe. Weiterhin gab sie zu verstehen: “Die Kinder haben wir nun etwas anders kennenlernen dürfen, was ja leider im Schulunterricht zwangsläufig etwas untergeht. So ein Projekt schweißt eben auch immer zusammen. Die Akrobatiknummern haben sich die begeisterten Kinder zum Beispiel nahzu selbst ausgedacht. Das ist schon großartig zu sehen, wie da alle zusammenarbeiten, sodass es funktioniert! Sport hat ja viel mit Bewegung und Berührung zu tun”, führt sie weiter aus. “was den Kindern natürlich dazu verholfen hat sich wieder mehr an andere zu "gewöhnen", den eigenen Körper besser kennen zu lernen, sowie die eigenen Grenzen. Und in so einem Zirkusprojekt kommen ja auch noch vielerlei soziale Komponenten mit auf den Plan. Dass man sich bei Akrobatik zum Beispiel auf die anderen verlassen können muss, wurde den Kindern erst während der Trainingswoche so richtig bewusst.” Martin Pittasch, Zirkuspädagoge, sagt im Gespräch: “Unser Thema ist ja “Kannst Du nicht war gestern!” Viele Kinder sind ja im Unterricht eher zurückhaltend und schüchtern. Hier im Zirkus haben sie dann die Gelegenheit ihre Fähigkeiten, die in der Schule nicht so zum Einsatz kommen, wie z.B. darstellerische Fähigkeiten, anzubieten und weiterzubilden. Im Umgang mit den “Clowns”, die ein ungemein gutes Gefühl für Timing haben, lernen die Kindern ganz intuitiv und auf spielerische Weise soziale Kompetenzen, die etwa im Matheunterricht ja überhaupt nicht gefragt sind. Hier dürfen sie dann aber zeigen, was sie können und ansonsten gilt hier auch “Geweint wird hinterm Vorhang”. Das soll heißen, die Kinder trainieren ja tagelang um die Ernstsituation “Auftritt” dann zu bestehen. Sie haben nur knapp 3 Minuten Zeit und müssen dann auf den Punkt Leistung bringen. Wenn mal etwas nicht klappt in der Manege, wenn z.B. ein Jongliertrick scheitert oder eine Pyramide zusammenstürzt: Nicht weinen – alles halb so schlimm! Einfach lächeln, trotzdem präsentieren und man kriegt immer Applaus!” Das ist eben das Showbusiness, denkt sich unser Mann vor Ort und redet auch noch mit Daniela Mütz, der Klassenlehrerin der 7c. Sie sagt: “Vorab haben wir einen pädagogischen Tag abgehalten mit den Lehrer:innen, die sich bereit erklärt haben freiwillig mitzumachen. Wir haben alle Zirkusnummern selbst eingeübt und dann den Kindern der 5. und 6. Klasse präsentiert. Auf diese Weise konnten die Kinder sehen und herausfinden, was sie selbst gerne machen wollen.” Prima Sache! Die Kinder wurden also entsprechend ihrer individuellen Fähigkeiten abgeholt, ihre persönlichen Stärken gefördert und mögliche Hemmungen im Zirkusprojekt abgebaut. Die Generalprobe für die Grundschulen war dann freitags am 19. Januar um 11.00 Uhr. Die Hütte war voll! Abends fand der Haupt-Showact statt und war mit 300 Besucher:innen ausverkauft! Samstagmittags gab es eine dritte, letzte “Weekend-Show”, die mit ca. 220 Leuten für einen Samstagmittag auch recht gut besucht war. Über die beiden Tage halfen, wie oben schon kurz erwähnt, dankenswerterweise ein Teil des Lehrerteams sowie viele Eltern als Ehrenamtliche mit, um dies alles zu realisieren, denn vom Kuchenbacken über ein Multi-Kulti-Fingerfood-Buffet, bis hin zu allerlei wichtigen Diensten im Kassenbereich und dem Ausschank der angebotenen Getränke, nebst Auf- und Abbau in der Turnhalle gab es jede Menge zu tun. Sowohl die Schülerinnen und Schüler als auch die Zuschauenden werden wohl noch lange von diesem abenteuerlichen Projekt berichten und es in schöner Erinnerung behalten. Bilder: Chris Ehrlichzur Übersicht Sie möchten eine Werbeanzeige schalten?Rufen Sie uns gerne unter +49 (0) 68 41 / 61 40 5 an oder nutzen Sie unser Kontaktformular.BagatelleDie Homburger StadtzeitungSeit Oktober 2019 bieten wir Ihnen auch an, die Bagatelle online zu lesen. Klicken Sie einfach auf den unten stehenden Link, um dann kostenfrei die Bagatelle als PDF lesen zu können. Um künftig noch schneller und aktueller zu sein, werden wir auch online für Sie noch präsenter sein. Viel Spaß wünscht Ihnen das Team der Homburger Stadtzeitung! Online-Ausgabe
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