Der Brandner Kaspar an den Ruinen der HohenburgEindrucksvolle Freiluftaufführungen des Homburger Amateurtheaters09.09.2024Acht Veranstaltungen in täglicher Folge und alle davon ausverkauft, das spricht für den Erfolg des Homburger Amateurtheaters mit dem Stück „Der Brandner Kaspar“. Ende August fanden an der malerisch gelegenen Homburger Burgruine, hoch über der Stadt, diese außergewöhnlichen Aufführungen open air statt. Bereits zum dritten Mal nach 2019 und 2022 lockte das Stück auch diesmal zahlreiche Besucher an. Es hat sich nämlich längst herumgesprochen wie toll „Der Brandner Kaspar“ vom Homburger Amateur-Theater präsentiert wird. Die Wahl des Aufführungsortes hätte kaum passender sein können: Die Ruine der alten Burg, von der nur noch zerfallene Mauern und Turmreste übrig sind, bot eine eindrucksvolle und authentische Kulisse. Die natürliche Atmosphäre und der grandiose Ausblick auf leuchtende Buntsandsteinfelsen verstärkten die Wirkung des Volksstücks. Die tiefstehende Sonne tauchte die Szenerie in ein warmes Licht, bevor sie Richtung Limbach verschwand und das Geschehen dann stimmungsvoll von Scheinwerfen ins Licht gerückt wurde. „Der Brandner Kasper“, ursprünglich ein Klassiker des bayrischen Volkstheaters, erzählt die Geschichte des Kaspar Brandner, der dem Tod, durch eine List um weitere 18 Jahre entkommt. Das humorvolle und gleichzeitig tiefgründige Stück behandelt Themen wie das Altern, den Tod und das Jenseits, wobei es nie seinen besonderen Charme und Humor verliert. Die Homburger Inszenierung vereint traditionelle Elemente mit modernen Interpretationen und vor allem mit vielen einheimischen Sprachelementen und Bezügen zu Homburger Begebenheiten. Die Zuschauer hatten das Gefühl, das Stück spielt in Homburg und im Saarland. So kam nicht nur das „Humborjerisch“ im Stück gut an, sondern auch die witzigen Sprachelemente aus dem übrigen Saarland und sogar aus dem benachbarten Frankreich. Gerade diese sprachlichen „Gags“ sorgten für Lacher und Beifallsstürme beim Publikum. „Der Brandner Kaspar“ in dieser Form hat offensichtlich Kultstatus erreicht! Kompliment an Bettina Mick und Dieter M. Meier, die das ursprünglich bayrische Stück überarbeitet und in eine wunderschöne, dem heimischen Dialekt angepasste Version, gebracht haben! Die Darsteller des Homburger Amateur -Thaters, überzeugten durch ihr Engagement und ihre Spielfreude. Besonders hervorzuheben ist die Leistung von Christoph F. Neumann in der Rolle des Brandner Kasper, der mit seiner natürlichen Art und seinem authentischen „Humborjer Dialekt“ das Publikum immer wieder zum Lachen brachte. Nicht minder eindrucksvoll das schauspielerische Auftreten vom „Dood“, gespielt von Dieter M. Meier. Der glänzte in Sprache und Gestik mit seiner urkomischen Interpretation des listigen und doch einfühlsamen Todes. Auch alle weiteren Darsteller des Ensembles gingen voll in ihren Rollen auf und wussten zu überzeugen. Neben den schauspielerischen Leistungen trug auch die passende musikalische Untermalung der Aufführung mit dem „Jagdhornbläsercorps Bliesbergerhof“ zur gelungenen Stimmung bei. Das Publikum, das aus Menschen aller Altersgruppen bestand, war einfach nur begeistert. Es wurde teilweise laut gelacht, während man an anderen Stellen die philosophischen Anspielungen des Stücks genoss. Die abendlichen Freiluftaufführungen des „Brandner Kasper“ an den Ruinen der Hohenburg waren auch in diesem Jahr ein voller Erfolg. Die einzigartige Kombination aus historischem Ambiente, leidenschaftlichem Schauspiel und der herzerwärmenden Geschichte machten alle Aufführungsabende zu einem unvergesslichen Erlebnis. Das Homburger Amateurtheater hat einmal mehr bewiesen, dass die Liebe zum Schauspiel und zur Heimat großes Kino unter freiem Himmel schaffen kann. Am Ende der letzten diesjährigen Vorstellung gab es stehende Ovationen für die Darsteller und das gesamte Produktionsteam. So bleibt, trotz anders lautender Kunde, die Hoffnung, dass es nicht die letzte Aufführung des „Brandner Kaspars“ auf dem Homburger Schlossberg war. Weitere Aufführungen des Homburger Amateurtheaters mit anderen Inszenierungen:
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