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Stefan Armbruster gewinnt

47. Homburger ADAC Bergrennen

09.08.2022

  • Frank Debruyne, der ein Formel 3 Auto für das Pirmasenser CR Racingteam steuerte
  • Gleich geht es los
  • Stefan Armbruster gewinnt das 47. Homburger ADAC Bergrennen

Noch beim Training hatte Alexander Hin, Topfavorit für das 47. Bergrennen des Homburger Automobilclubs (HAC), keinen Zweifel daran aufkommen lassen, dass er auf der Jagd nach einem Streckenrekord ist. Doch der Plan endete im Desaster. Samstagmorgen, erster Trainingslauf über die 2,6 Kilometer den Käshofer Berg hinauf. Alexander Hin, Topfavorit aus Elzach, ließ es mit einer Zeit um 1:10 Minuten gemütlich angehen. Doch schon im zweiten Testlauf drückte der Bergrennspezialist seine Vorlage um mehr als vier Sekunden. Den kurvenreichen Streckenabschnitt Brückchen passierte er dabei mit einer unfassbaren Spitzengeschwindigkeit von 172 Stundenkilometern. Selbst Kennern stockte dabei der Atem. Eine Sekunde fehlte Hin aber immer noch, um die Bestmarke von David Hauser aus dem Jahr 2016 zumindest schon inoffiziell zu knacken. Denn Rekorde zählen nur am Rennsonntag. 

Doch die Ansage des derzeitigen klar Führenden in der Deutschen Bergrennsportmeisterschaft war gemacht. Besucher, Offizielle und Sportwarte freuten sich auf ein Spektakel. Das gab es am Rennsonntag auch und Ereignisse überschlugen sich quasi. Es begann für Alexander Hin schon vor dem ersten Rennmeter. Auf dem Weg zum Start zerbröselte die Antriebswelle seines Osella PA 30. Das Auto wird von Uwe Lang, ehemals selbst erfolgreicher Bergrennsportler, betreut. Langs Leuten gelang in der Hektik des Vorstarts eine Meisterleistung, als sie die kaputte Antriebswelle austauschten. Unbeirrt von der unruhigen Vorbereitung steuerte Hin erstmals den Streckenabschnitt am Brückchen an. Doch dann stieg weißer Rauch auf. Der Osella knickte hinten ein – noch vor Posten 8 endete die Rekordjagd, der Favorit war wegen eines Aufhängungsbruchs aus dem Rennen. 

Es war der Auftakt eines Favoritensterbens. Auf einmal hatte Stefan Armbruster, ebenfalls aus Gegend um Elzach, die Chance auf seinen Debütsieg. Armbruster hatte zwei Wochen zuvor am Iberg erstmals einen dritten Platz herausgefahren. In Homburg müsste sich der Neuling eigentlich gegen den erfahrenen Franzosen Daniel Allais durchsetzen, der übrigens einen ehemaligen Formel 3 Dallara-Mercedes von Valtteri Bottas steuerte. Doch das Auto wurde nach Lauf 1 von Sportkommissaren gewogen. Es war zu leicht und Allais deshalb disqualifiziert. Nun wurde das Rennen zum Duell zwischen Armbruster und Frank Debruyne, der ein Formel 3 Auto für das Pirmasenser CR Racingteam steuerte. Armbruster warf seine Riesenchance auf den Debütsieg im zweiten Rennlauf fast weg. Er fuhr an, löste die Zeitmessung aus und würgte den 500 PS-Boliden erst einmal ab. Debruyne konnte deshalb kontern und holte zwei Sekunden auf Armbruster auf; war aber in Lauf 2 wiederum eine Sekunde langsamer als im ersten Lauf. Nach Lauf 3 gewann Armbruster mit einer knappen halben Sekunde Vorsprung vor Debruyne und Georg Lang. Auf der Rückführung passierte dem Sieger ein Malheur. Er kam erst verspätet in den Vorstartbereich zurück, wo schon die Streckensprecher Uli Kohl und Thomas Bubel zu einem Interview warteten. „Ich habe ein Benzinpumpenrelais, das ab und an verrücktspielt. Das habe ich schnell repariert, damit ich als Sieger nicht auf dem Abschleppwagen zurückkomme.“ 

Ähnlich kurios gestaltete sich der Fight um den Tourenwagen-Gesamtsieg. Nach dem ersten Durchgang führte Erwin Buck mit dem VW Scirocco 16V Spiess diese Wertung, wie sich später herausstellen sollte, mit der Tourenwagen-Bestzeit des Tages an. Im zweiten Durchgang erntete der Schwabe Szenenapplaus am proppenvollen Zuschauerbereich am „Brückchen“. Nach einem Highspeeddreher konnte der Masterteilnehmer von 2019 mit Glück und Können die Fahrt unbeschadet Richtung Käshofen fortsetzen, fiel aber am Ende auf Rang 7 in der 2-Literklasse zurück. Damit schlug die Stunde für Mario Minichberger im Tubro-Allard VW Corrado. Aber auch er musste sich nach drei Läufen hauchdünn Patrick Orth im 1600er Opel Kadett C 16V von Eigner Stefan Faulhaber geschlagen geben. Somit ging der Tourenwagensieger am Karlsberg an Patrick Orth. Auf das Divisionspodium kletterte neben Minichberger noch Lokalmatador Jochen Stoll im Porsche 911 GT3 Cup. Der Pfälzer aus den Reihen des gastgebenden Homburger AC konnte erstmals einen Reifentyp mit höheren Flanken aufziehen lassen, die ihm deutlich mehr Rückmeldung zum Fahrverhalten des Zuffenhauseners gaben. Seine persönliche Homburg-Bestzeit im letzten Lauf war Zeuge. Nur hauchdünn konnte so der entfesselt forcierende Norbert Wimmer im BMW 2002 8V geschlagen werden.



Text und Bilder: armin
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